Die Brücke


 April 1945 – die letzten Kriegstage. In einer deutschen Kleinstadt stehen sieben befreundete, etwa 16-jährige Klassenkameraden kurz vor der Einberufung zur Wehrmacht. Walter ist Sohn des Ortsgruppenleiters und schämt sich für seinen Vater, der seine Frau betrügt und sich dann selbst in Sicherheit bringt. Jürgen hat sich als Spross einer alten Offiziersfamilie freiwillig gemeldet, um selbst Offizier zu werden. Karl lebt im Friseurladen seines kriegsversehrten Vaters, der zu Karls Enttäuschung ein Verhältnis mit dem von Karl angehimmelten Lehrmädchen hat. Klaus und Hans sind wegen der alliierten Luftangriffe „kinderlandverschickt“ worden. Albert und Sigi leben zuhause bei ihren Müttern, während ihre Väter an der Front sind. Sigi muss sich als Kleinster der Clique manche Demütigungen gefallen lassen, die ihm aber nichts auszumachen scheinen.

Als die Jungen tatsächlich eingezogen werden, sind ihre Eltern fassungslos. Ihr Lehrer Stern, der dem Krieg ohnehin kritisch gegenübersteht, versucht vergeblich, sich bei Hauptmann Fröhlich für eine Entlassung seiner Schüler einzusetzen. Diese hingegen, ideologisch vorgeprägt, freuen sich auf den ehrenvollen Kampf für das Vaterland. Karl und Walter entfliehen so außerdem den Konflikten mit ihren Vätern.

Bereits in der Nacht nach dem ersten Ausbildungstag wird Alarm gegeben, und auch die neuen, noch unausgebildeten Rekruten sollen in den Kampf gegen die vorrückenden US-Amerikaner geschickt werden. Nur aufgrund von Befürchtungen, die Jungen könnten die Kampfmoral der ganzen Kompanie schwächen, werden sie schließlich zur Verteidigung einer unwichtigen Brücke in ihrem Heimatstädtchen abkommandiert, die ohnehin bald gesprengt werden soll, was sie aber nicht wissen. Sie werden Unteroffizier Heilmann unterstellt, der dafür sorgen soll, dass es nicht zum Kampf um die Brücke kommt.

Die Jungen sind zunächst enttäuscht darüber, nicht an der Front zu kämpfen, doch dann beziehen sie diensteifrig Stellung am Brückenkopf, munitionieren ihre Waffen und graben sich ein. Heilmann möchte den Jungen das Kriegsspiel so angenehm wie möglich machen und geht frühmorgens davon, um Kaffee zu besorgen. Gleichzeitig möchte er heimlich das Sprengkommando zur Sprengung der Brücke informieren. Doch unterwegs wird er von zwei Feldgendarmen für einen Deserteur gehalten, da er keinen Marschbefehl vorweisen kann und keine Waffe trägt; die nur mündlich angeordnete Verteidigungsstellung an der Brücke wird ihm nicht geglaubt. Als sie ihn festnehmen wollen, läuft er davon und wird von hinten erschossen. Da er nicht zurückkehrt, sind die Jungen nun auf sich gestellt; sie folgen ihrem Befehl, die Brücke zu sichern, und schlagen die Warnungen eines älteren Zivilisten und einiger flüchtender Wehrmachtssoldaten als Feigheit in den Wind.

Als ein feindlicher Tiefflieger die Brücke unter Beschuss nimmt, bleibt Sigi, zuvor von seinen Kameraden ausgelacht, als einziger trotzig stehen, um seinen Mut zu beweisen, und wird tödlich getroffen. Der Tod ausgerechnet des Jüngsten facht den Kampfeswillen der anderen erst richtig an. Als bald darauf die US-amerikanische Panzerspitze erscheint und die von den Jungen vor der Brücke aufgestellten Spanischen Reiter unter Beschuss nimmt, setzen sie den ersten Panzer mit der Panzerfaust in Brand, und es kommt zum Gefecht. Die US-Soldaten besetzen ein zweigeschossiges Haus vor der Brücke als Feuerstellung, in dessen Keller sich deutsche Zivilisten versteckt haben.

Jürgen, der sich in einem Ausguck im Baum postiert hat, wird von einem Scharfschützen erschossen, während er Walter Feuerschutz gibt, der sich durch das Schussfeld in das besetzte Haus vorwagt. Als Walter durchs Fenster mit der Panzerfaust einen zweiten Panzer beschießt, bemerkt er nicht den hinter ihm stehenden deutschen Zivilisten, der ihn vom Schuss abzuhalten versucht. Der Feuerstrahl der Panzerfaust verbrennt ihm das Gesicht, so dass er laut schreiend zusammenbricht. Walter kommt direkt danach durch die Explosion des Panzers selbst ums Leben.

Ein amerikanischer Soldat hat Walters letzte Sekunden im Haus mitbekommen und ist entsetzt darüber, dass sie gegen eine Gruppe Halbwüchsiger kämpfen. Um den Kampf zu beenden, kommt er aus der Deckung und fordert die Jungen in englischer Sprache dazu auf, das Feuer einzustellen und nach Hause zu gehen. Dabei benutzt er mehrmals das Wort „Kindergarten“, das die Jungen als Spott auffassen. Karl feuert in seiner Empörung dem Soldaten eine Maschinengewehrsalve in den Bauch, der daran qualvoll stirbt. Der von dem Anblick schockierte Klaus schreit Karl mehrmals zu, er solle den Sterbenden erschießen, und merkt erst dann, dass Karl mit einem Kopfschuss tot neben ihm liegt. Davon bekommt Klaus einen Nervenzusammenbruch, der ihn in der Überzeugung, er selbst habe Karl umgebracht, ins feindliche Feuer laufen lässt, wo er getroffen wird und neben dem amerikanischen Soldaten tot liegenbleibt. In der folgenden Ruhe ziehen sich die US-Amerikaner im Schutz einer Rauchgranate zurück.

Während sich die zwei noch lebenden Jungen, Hans und Albert, darüber freuen, den Feind zurückgeschlagen zu haben, erscheinen drei Wehrmachtssoldaten mit dem Befehl, die Brücke zu sprengen. Die dadurch völlig verwirrten Jungen stellen sich dem Sprengkommando mit Waffengewalt entgegen. Als einer der drei Soldaten Hans wegen des sinnlosen Gefechts verspottet und ihn mit der Waffe zwingen will, die Brücke zu verlassen, erschießt Albert ihn ohne Vorwarnung. Die zwei anderen Soldaten feuern im Wegfahren eine Salve auf die beiden Jungen. Hans wird getroffen und stirbt, während Albert ihn in Sicherheit zu bringen versucht.

Als Albert völlig gebrochen die Brücke verlässt und nach Hause geht, fährt die Kamera in Vogelperspektive auf die apokalyptische Szene: Auf der Brücke liegen die Leichen von Hans, Sigi und dem von Albert erschossenen deutschen Soldaten, weiter hinten die von Klaus, Jürgen und dem erschossenen US-Amerikaner, während die zwei beschossenen Panzer noch in Brand stehen. Nach einer Schwarzblende erscheint der Hinweis: „Dies geschah am 27. April 1945. Es war so unbedeutend, dass es in keinem Heeresbericht erwähnt wurde.“

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