Monte Cassino

 

Anfang Januar 1944 hatte die 5. US-Armee unter Generalleutnant Clark die Gustav-Linie entlang des Garigliano erreicht und war auf den Widerstand des deutschen XIV. Panzerkorps unter General von Senger und Etterlin getroffen. Aus operativen Gründen waren die westlichen Verteidigungsstellungen am stärksten ausgebaut, denn das Vordringen der Alliierten durch das Liri-Tal in Richtung der italienischen Hauptstadt Rom sollte verhindert werden. Tatsächlich kam deren Vorstoß trotz enormer Übermacht an Menschen und Material an der Linie vor Cassino zum Stillstand.

Der Montecassino bildete einen wichtigen Stützpunkt der quer durch Italien gezogenen deutschen Gustav-Linie. Die Anhöhe gab den Deutschen ein weites Sicht- und Schussfeld. Auf dem Gipfel des Berges liegt in 516 Metern Höhe das 1300 Jahre alte Benediktinerkloster. Wegen der besonderen historischen Bedeutung hatte der deutsche Oberbefehlshaber in Italien, Generalfeldmarschall Albert Kesselring, verboten, das Kloster in die deutschen Stellungen einzubeziehen. Die deutschen Fallschirmjäger bauten ihre Verteidigungsstellungen 300 Meter von den Gebäuden entfernt in den Berghängen auf und befolgten den Befehl, sich dem Kloster nicht weiter zu nähern. Diese Entscheidung ließ Kesselring den Alliierten mitteilen. Sie unterstellten zunächst eine Kriegslist, fanden aber weder während der Kämpfe noch später irgendeinen Beleg für deutsche Truppen im Kloster.[3] Später bestätigte der Erzabt, dass die Deutschen Wort gehalten hatten: „Ich erkläre wahrheitsgetreu, dass sich innerhalb des Bereichs der heiligen Abtei Montecassino niemals ein deutscher Soldat aufgehalten hat; dass eine Zeitlang nur drei Militärpolizisten anwesend waren zu dem alleinigen Zweck, die Respektierung der neutralen Zone zu gewährleisten, die um die Abtei errichtet war.“[4]

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