Deutschlands Städte


Die Bände behandelten meist einzelne Städte, vereinzelt auch mehrere benachbarte Städte zusammengefasst. Dazu kamen Bände über
 Landkreise, Regierungsbezirke, Regionen oder Landschaften. Die Bände entstanden in Herausgeberschaft der betreffenden Verwaltungseinheit – als Bearbeiter werden häufig die Oberbürgermeister, Beigeordneten oder Stadtbauräte genannt. Einzelne Artikel wurden z. B. auch von Stadträten, Amtsleitern, Theater-Intendanten, Museumsleitern usw. verfasst. Der Schwerpunkt lag – dem Reihentitel Deutschlands Städtebau entsprechend – auf der städtebaulichen bzw. landesplanerischen Entwicklung, aber auch wirtschaftsgeografische, landschaftspflegerische, heimatkundliche und touristische Aspekte wurden behandelt. Häufig wurden die technischen Betriebe (Versorgung, Entsorgung, Nahverkehr) präsentiert.

Finanziert wurde die Herstellung der Bücher über einen fast immer sehr umfangreichen Anzeigenteil, bei dem die Inserate zum Teil aus relativ ausführlichen Darstellungen der ortsansässigen Unternehmen und ihrer Geschichte bestehen, die sich auf den ersten Blick nur wenig von den Textbeiträgen des redaktionellen Teils unterscheiden. Auf Grund nicht selten fehlender Unternehmensarchive oder sonstiger Sekundärquellen, stellen diese Firmendarstellungen heute eine wichtige, wenn auch nicht unkritisch heranzuziehende Quelle dar.

Die Bände sind aus heutiger Sicht wertvolles Quellenmaterial zu allen genannten inhaltlichen Aspekten. Neben der städtebaulichen Entwicklung spiegeln viele Bände auch die zeitgenössische Architektur im lokalen bzw. regionalen Kontext wider. Mitunter wurden auch nicht realisierte Planungen vorgestellt. Bis Mitte der 1920er Jahre überwiegen – bei schwacher Konjunktur und relativ geringer Bautätigkeit – konservative, traditionelle Tendenzen in der architektonischen Gestaltung (in Fortsetzung der Reformarchitektur oder auch des Neoklassizismus aus der Zeit vor 1914), während später die zeitgenössisch-moderne Architektur des Neuen Bauens in den Vordergrund rückt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg erschien eine inhaltlich annähernd vergleichbare Reihe beim Länderdienst-Verlag in Brilon, für die der gleiche Reihentitel verwendet wurde.

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